Sonderpädagogik - Studium, Berufsaussichten, Job, Gehalt

Sonderpädagogik - Studium, Berufsaussichten, Job, Gehalt

 

Was ist Sonderpädagogik?

 

Die Sonderpädagogik ist ein Fachbereich der sogenannten Agogik (d.h. der Lehre über das professionelle Leiten und Begleiten von Menschen). Ihre Aufgabe besteht darin, Menschen, bei denen ein besonderer Förderbedarf besteht, entsprechend zu fördern und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Hierunter fallen sowohl die Anleitung zur selbstständigen Lebensgestaltung, als auch die berufliche Eingliederung, mit welcher eine gesellschaftliche Teilhabe erreicht werden soll.

 

Die Sonderpädagogik entstand als Sonderschulpädagogik mit der Einführung von Sonderschulen. Ab diesem Zeitpunkt war sie von der Heilpädagogik zu differenzieren. Die Aufgaben der Sonderschulpädagogen bestanden ausschließlich in der schulischen Ausbildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf.

 

Die Sonderpädagogik befindet sich seitdem in einem ständigen Wandel. Mit den Bestrebungen, die Inklusion in Deutschland durchzusetzen, hat sich das Berufsbild und Selbstverständnis der Sonderpädagogen gewandelt. Mittlerweile verstehen diese sich nicht mehr ausschließlich als auf die Pädagogik von Behinderten und anderweitig Beeinträchtigten spezialisierte Fachleute, sondern als Experten für krisenhafte Lern- und Entwicklungsprozesse.

 

Da die Inklusion verstärkt in die Kritik geraten ist, ist nicht abzusehen, wie sich das Berufs- und Selbstbild in der Sonderpädagogik weiter entwickeln wird. Es kann jedoch festgehalten werden, dass die Sonderpädagogik sich als pädagogische Disziplin versteht, welche sich mit dem Lernen und der Entwicklung Behinderter und anderweitig Beeinträchtigter befasst.

 

Aufgaben und Berufsaussichten in der Sonderpädagogik

 

Aufgaben und Berufsaussichten in der Sonderpädagogik

 

Sonderpädagogen finden vor allem an Förderschulen eine Anstellung. Dort sind sie für den Unterricht und die Betreuung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich. Da ausschließlich behinderte und auf andere Weise beeinträchtige Kinder und Jugendliche derartige Schulen besuchen, sind die Sonderpädagogen speziell für den Umgang mit diesem Personenkreis ausgebildet.

 

Ihre Aufgaben gehen jedoch weit über das alleinige Unterrichten der Kinder und Jugendlichen hinaus. Es gehört ebenso zu ihrem Aufgabengebiet, den sonderpädagogischen Förderungsbedarf individuell festzustellen.

 

Hierzu müssen sie umfassend über alle Arten der Behinderungen informiert sein. Die Feststellung von Lernbehinderungen, Verhaltensstörungen, Sprachbehinderungen, Hör- und Sehbehinderungen und körperlichen Behinderungen fällt grundsätzlich zwar in den Aufgabenbereich eines Arztes, muss jedoch auch durch Sonderpädagogen erfolgen können. Nur mit einem breiten Wissen über Behinderungen und sonstige Beeinträchtigungen ist es den Sonderpädagogen möglich, individuelle Fördermaßnahmen zu planen und umzusetzen.

 

Der Großteil der Sonderpädagogen wird als Lehrer im öffentlichen Dienst tätig. Darüber hinaus ergeben sich Berufsmöglichkeiten in Einrichtungen, die Behinderte und anderweitig Beeinträchtige betreuen und/oder behandeln. In diesem Umfeld obliegen den Sonderpädagogen teilweise weitergehende Aufgaben. Sie müssen dort in der Lage sein, eine weitreichende Beziehung zum Kind und den Bezugspersonen aufzubauen. Sie sind weiterhin für die sonderpädagogische Diagnostik und die entsprechende Förderung der Kinder zuständig. 

 

Weitere Berufsmöglichkeiten ergeben sich in Wohnheimen, Werkstätten und anderen Einrichtungen, die die gesellschaftliche Teilhabe Behinderter ermöglichen sollen. Dort leiten Sonderpädagogen die betreuten Personen zu eigenständiger Arbeit an und helfen diesen bei der Alltagsbewältigung. 

 

In den Bundesländern, die inklusiven Unterricht anstreben, können Sonderpädagogen zudem an „normalen“ Schulen tätig werden. Sie sind dort für die Betreuung und individuelle Förderung der behinderten Kinder zuständig.

Das Studium der Sonderpädagogik

 

Sonderpädagogik studieren

 

Das Studium der Sonderpädagogik ist an Universitäten und pädagogischen Hochschulen möglich. Das Studium ist als Lehramtsstudium konzipiert. Die Studenten studieren aus diesem Grund nicht nur Inhalte aus dem Bereich der Sonderpädagogik, sondern auch zwei Unterrichtsfächer. Je nach Hochschule ist das Studium unterschiedlich aufgebaut. In der Regel umfasst der Bachelorstudiengang jedoch die folgenden Inhalte:

 

  • Förderschwerpunkte Lernen, soziale und emotionale Entwicklung, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sprache, Hören und Kommunikation


Anmerkung: Insgesamt sind zwei Förderschwerpunkte zu wählen. Nicht jede Hochschule bietet alle Förderschwerpunkte an.

  • Grundlagen der Heilpädagogik
  • Grundlagen der Medizin
  • Grundlagen der Entwicklungspsychologie
  • Forschungsmethoden
  • Grundlagen der Diagnostik und der Beratung
  • Unterrichtsfach Deutsch oder Mathematik
  • Unterrichtsfach 2


Im Masterstudium werden folgende Inhalte behandelt:

  • zwei Förderschwerpunkte
  • Praxissemester
  • Unterrichtsfächer aus dem Bachelorstudium
  • Aufbaumodule

 

Anmerkung: Die angebotenen Aufbaumodule unterscheiden sich je nach Universität erheblich. Sie können beispielsweise aus Angeboten zur Rehabilitationswissenschaft, zur Lese-Rechtschreib-Schwäche, zur Ethik oder zu bestimmten Problemstellungen der sonderpädagogischen Didaktik wählen.

 

Das Studium der Sonderpädagogik schließt in der Regel mit dem akademischen Grad des „Master of Education (M. Ed.)“. Nach Abschluss des Bachelorstudiums wird zumeist der akademische Grad des „Bachelor of Education (B. Ed.)“ vergeben.

 

An Fachhochschulen und einigen Universitäten existieren darüber hinaus Studiengänge aus dem Bereich der Sonderpädagogik, die nicht für das Lehramt qualifizieren. Diese sind häufig stärker spezialisiert. So werden spezielle Studiengänge zur Frühpädagogik oder zur inklusiven Pädagogik angeboten. Im Studium der Heilpädagogik werden weitgehend gleiche Inhalte behandelt. Da jedoch kein Unterrichtsfach studiert wird, qualifiziert das Studium der Heilpädagogik nicht für das Lehramt an Förderschulen.

 

Hochschulen, an denen Sie aktuell Sonderpädagogik studieren können, sind z.B.:

 

 

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Sonderpädagogik Voraussetzungen

 

Anforderungen und Voraussetzungen in der Sonderpädagogik

 

Formal wird die allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt, um das Studium der Sonderpädagogik aufnehmen zu können. An den meisten Hochschulen ist das Studium der Sonderpädagogik zulassungsbeschränkt. In der Regel muss also eine „gute“ Durchschnittsnote im Abitur vorliegen, um Sonderpädagogik studieren zu können.

 

Um das Studium erfolgreich abschließen zu können, sollte zudem ein Interesse an der Thematik der Sonderpädagogik vorliegen. Im beruflichen Umfeld müssen Sonderpädagogik-Absolventen Empathie bzw. Einfühlungsvermögen zeigen können. Wer sich nicht vorstellen kann, täglich mit behinderten Menschen zu arbeiten, sollte vom Studium der Sonderpädagogik absehen. Es ist zudem zwingen nötig, keine Berührungsängste an den Tag zu legen. Die Arbeit mit behinderten Kindern macht es teilweise nötig, diesen auch körperlich zu helfen.

Sonderpädagogik Berufe

 

Berufe in der Sonderpädagogik

 

  • Lehrer an Förderschulen


Wie bereits erwähnt werden die meisten Sonderpädagogen im Schulwesen tätig. Dort übernehmen sie in der Regel die Rolle des Lehrers an einer Förderschule. Neben der Unterrichtsgestaltung in den jeweils studierten Fächern sind sie dort auch für die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich. Sie ermitteln den Förderbedarf und setzen die Fördermaßnahmen im Alltag um. 

 

 

  • Sonderpädagoge an sonstigen Schulen


Im Zuge der Inklusion haben einige Bundesländer beschlossen, alle Kinder gemeinsam zu unterrichten. Da Behinderte und auf andere Weise beeinträchtige Kinder jedoch besonders gefördert werden müssen, werden auch an „normalen“ Schulen Sonderpädagogen benötigt. Diese ermitteln dort den Förderbedarf und setzen die Fördermaßnahmen um.

 

 

  • Sonderpädagoge in heilpädagogischen Einrichtungen, Frühförderung, etc.


In heilpädagogischen Einrichtungen sind Sonderpädagogen gemeinsam mit Heilpädagogen für die Diagnostik, Förderung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen verantwortlich.

 

 

  • Sonderpädagoge in Wohngruppen und Werkstätten für Behinderte


In Wohngruppen und Werkstätten für Behinderte werden Sonderpädagogen benötigt, um die Behinderten bei der Alltagsbewältigung zu unterstützen.

 

 

  • Hochschule


Sonderpädagogen steht die Möglichkeit einer Promotion offen. Anschließend können Lehr- und Forschungstätigkeiten an Hochschulen übernommen werden.

 

 

  • Sozialer Dienst


Im sozialen Dienst übernehmen Sonderpädagogen verschiedene Aufgaben. Sie werden teilweise als Erzieher eingesetzt, übernehmen zusätzlich jedoch die Aufgabe der Ermittlung des Förderbedarfs.

Sonderpädagogik Gehalt

 

Gehalt in der Sonderpädagogik

 


Zum Buch

Das Gehalt in der Sonderpädagogik richtet sich nach der ausgeübten Tätigkeit. Wird eine Tätigkeit als Lehrer übernommen, werden die Sonderpädagogen häufig verbeamtet. Die Sonderschullehrer werden in der Regel in die Besoldungsgruppe A13 eingruppiert und erhalten ein anfängliches Gehalt von etwa 4.000 Euro brutto pro Monat. Je nach Bundesland schwankt das Gehalt jedoch.

 

Im außerschulischen Bereich sind die Gehälter deutlich niedriger. Dort kann mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 Euro brutto pro Monat gerechnet werden. 

Fazit zur Sonderpädagogik

 

Das Studium der Sonderpädagogik richtet sich an Personen, die daran interessiert sind, eine soziale Tätigkeit mit hoher Verantwortung auszuüben. Ein Studium der Sonderpädagogik qualifiziert für das Lehramt an Sonder- bzw. Förderschulen. Auch außerhalb der Schule bieten sich zahlreiche Berufsmöglichkeiten.