Logopädie - Studium, Beruf, Gehalt

Was ist Logopädie?

 

Logopädie – was ist das?

 

"Sprachtheorie", "Sprachheilkunde", "Sprecherziehung" oder auch "Lehre von den Sprachstörungen und deren Heilungen" – dies alles sind gebräuchliche Bezeichnungen für die äußerst umfassende und komplexe Fachdisziplin, die man gemeinhin mit dem Begriff der Logopädie umschreibt. Etymologisch, also seiner sprachlichen Herkunft nach, stammt der Begriff Logopädie aus dem Griechischen, denn er enthält die Worte "logos" (das Wort) und "paideuein" (erziehen).

 

In der heutigen Zeit versteht man unter Logopädie die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Beeinträchtigungen der Sprache, des Sprechens, der Stimme, des Schluckens und des Hörens beschäftigt. Neben der wissenschaftlichen Erforschung und der Lehre an wissenschaftlichen Universitäten und Hochschulen in der Ausbildung des Nachwuchses sind damit auch die praktischen Aspekte der Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation angesprochen, die jeden Menschen und alle Kreise der Bevölkerung betreffen können.

 

Je nach Land sind allerdings die Definitionen und das Selbstverständnis der Berufspraktiker in den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Schweiz und Österreich geringfügig voneinander abweichend.

Logopädie Studium

 

Dual oder rein universitär – das Logopädie Studium

 

Eine Reihe von Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten bieten neben Ausbildungsinstituten mit entweder staatlicher oder privater Trägerschaft ein Logopädie-Studium mit unterschiedlichen Studienmodellen sowie den entsprechenden Abschlüssen an. Oft handelt es sich dabei um ein Duales Studium (etwa an der RWTH Aachen) der Logopädie oder die Ausbildung ist in das Logopädie-Studium bereits eingegliedert (so an der Universität Erlangen-Nürnberg).

 

Studieninhalte sind neben der Linguistik unter anderem Neurologie, Phoniatrie und Pädiatrie. Auch auf musikalische Vorbildung und Musikalität generell wird in der Logopädie großer Wert gelegt, spielt doch das Element der Musik im Bereich sprachlicher Bildung oder Stimmbildung eine besondere Rolle.

 

Aktuell (2017-) können Sie Logopädie an folgenden Hochschulen in Deutschland studieren:

 

 

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Logopädie Ausbildung

 

Berufsbegleitend: die Logopädie als zweite Ausbildung nebenher

 

Der Offenheit des Berufsbildes entsprechend, kann sich erst im Laufe oder nach einer ersten Berufsausbildung herausstellen, dass eine Zusatzausbildung wie die der Logopädie sinnvoll ist. So können Sie als zusätzliche Ausbildung zu einer bereits absolvierten Berufsausbildung Logopädie etwa auch als Teilzeit- oder Fernstudium studieren (zum Beispiel an der IB-Hochschule Berlin).

 

An der Universität Osnabrück ist die Ausbildung zum Logopäden oder zur Logopädin auf zwei mehrjährige Blöcke verteilt, die nacheinander absolviert werden: Zunächst erfolgt eine praktische Berufsausbildung, dann ein wissenschaftliches Studium, beide Blöcke mit einer Dauer von jeweils drei Jahren. Mithin empfiehlt es sich, die Ausbildungsstätten für Logopädie ebenso wie die Studien- und Ausbildungsgänge genau zu prüfen und mit den eigenen Gewichtungen und Interessen, selbstverständlich auch den eigenen persönlichen Möglichkeiten abzustimmen.

Der Logopädie Beruf

 

Berufsfelder der Logopädie: Forschung und Entwicklung

 

Da tatsächlich das Sprechen eine nicht nur erlernte, sondern unterschiedlich erlernbare Fähigkeit ist, können die Fehlentwicklungen abgesehen von den rein physischen, medizinischen und neurologischen Beeinträchtigungen vielfältig sein. Die Bandbreite der auf Sie in der Logopädie wartenden Aufgaben und Berufsbilder ist dementsprechend groß und bietet vielen die Möglichkeit, die eigene Berufslaufbahn nicht nur persönlich zu gestalten, sondern unter Umständen auch völlig neue oder zumindest in der Logopädie bisher nicht sehr ausgetretene Wege zu beschreiten.

 

Je nach Ausrichtung, Schwerpunkten, nach eigenem Können, eigenen Interessen und eigener Vorbildung, aber auch abhängig von den persönlichen Begegnungen im Laufe von Ausbildung und Berufslaufbahn, lassen sich mit der Ausbildung eines Logopäden oder einer Logopädin ganz unterschiedliche Berufsbilder im Studium verfolgen und später ausüben.

 

Wenn Sie sich beispielsweise zu denen zählen, die in der Logopädie lieber einen pädagogischen Schwerpunkt setzen und sich für die Aus-, Weiter- und Fortbildung interessieren, können Sie beispielsweise außer in der Lehre auch an der Entwicklung von Konzepten für den Sprachunterricht oder für die Heilpädagogik mitwirken.

 

 

Neue Entwicklungen in der Logopädie: Medien

 

Liegt Ihr Schwerpunkt hingegen mehr in einem mehr technischen Bereich, etwa der Informationstechnologie, an neuen digitalen Technologien, an Sprachverarbeitungssystemen und Ähnlichem, dann ist die Entwicklung im Bereich der Digitalisierung (Spracherkennung, Übersetzungs-, Sprach- und Diktierprogrammen) möglicherweise ein besonders spannendes und auch neues Tätigkeitsfeld. Sicherlich sind in solchen aktuellen Berufsbildern der Logopädie auch Kreativität und Erfindungsgeist mehr gefragt als in Berufen, deren Kontur schon seit Jahrzehnten umrissen und gefestigt ist.

 

Selbstverständlich lassen sich auch in benachbarten Disziplinen Berufsbilder ausloten und formen: So finden Sie beispielsweise unter Umständen als Logopädin oder Logopäde auch in der Medien und der Werbung Ihren Platz, wenn dies Ihren Neigungen eher entspricht und Sie schon seit jeher eine Affinität zu diesen Tätigkeitsfeldern empfunden haben.

 

 

Heilen und Helfen: Logopädie im Kontext der medizinischen Behandlung

 

Grundsätzlich benötigt man in der Logopädie eine immens große Fähigkeit zur Empathie, um sich in sein Gegenüber – den Patienten oder Klienten – in ausreichendem Maße einfühlen zu können, was für den Behandlungserfolg oder das Gelingen des Auftrags wesentliche Voraussetzung ist. Im Bereich der Störungen oder Verzögerungen der Sprachentwicklung im Kindesalter beispielsweise, wo man in der Logopädie mit Befunden wie Dysgrammatismus, Stottern, Dyslalie oder Dyslexie und anderen neurologisch bedingten Beeinträchtigungen (Dysarthrie) zu tun hat.

 

Bei Unfallfolgen oder Folgen eines Schlaganfalls wie auch bei Schluckstörungen können Logopäden neben klinischen Sprechwissenschaftlern oder Linguisten in der Diagnostik und Therapie tätig werden. Selbst neue Krankheitsbilder wie medienbedingte, also durch den übermäßigen Gebrauch von Internet und verwandten Medien auftretende Sprachstörungen gehören zum Tätigkeitsbereich des Logopäden und zeigen, wie sich das Berufsbild der Logopädie mit fortschreitender gesellschaftlicher und technischer Entwicklung wandeln und erweitern kann.

Logopädie Jobs

 

Hauptsache Freude am Umgang mit Menschen – die Jobwahl in der Logopädie

 

Berufliche Tätigkeiten als Logopäde oder als Logopädin werden Sie in hoher Zahl in einer der beiden Formen finden: entweder in einem Dienstverhältnis als Angestellter oder in einer selbstständigen Tätigkeit in einer eigenen Praxis (oder in einer Praxisgemeinschaft in der Regel als Freiberufler). Sicherlich sollten Sie Ihre Wahl vor allem nach den Inhalten wählen, doch empfiehlt es sich, einmal darüber nachzudenken, welche der beiden Formen Ihrer Persönlichkeit eher entspricht.

 

Ob Ihnen die Freiheiten der Selbstständigkeit mehr liegen oder ob Sie die Sicherheit des Angestelltenverhältnisses wichtiger ist. Bewusst sein sollte man sich auch darüber, dass diese Präferenzen im Laufe eines Berufslebens auch wechseln können.

 

 

 

Job als Angestellter oder Selbstständiger

 

Wer in einer freundlichen Umgebung in einer netten Praxisgemeinschaft arbeitet, kann sich beispielsweise dennoch unwohl fühlen, wenn ihm die Arbeit in der Lehre – beispielsweise als Dozent – viel mehr liegt. Umgekehrt ist die Herausforderung der Selbstständigkeit nicht für jeden das Richtige – und die Arbeit des therapeutischen Alltags in einem professionellen Klinikteam oder Rehabilitationszentrum stellt sich doch als die bessere Wahl heraus. Zum Glück ist der Beruf des Logopäden von den Berufsbildern her so vielfältig und abwechslungsreich, dass jeder seinen eigenen Berufsweg zu großen Teilen selbst gestalten kann.

Logopädie Gehalt

 

Was verdienen Logopäden? Das Gehalt in der Logopädie

 

Wie in vielen anderen Berufen auch, richtet sich das Gehalt im Bereich der Logopädie nach der Form des Arbeitsverhältnisses: So wird die Bezahlung im öffentlichen Dienst etwa eines städtischen Krankenhauses tariflich geregelt und richtet sich nach den Gehaltstabellen des öffentlichen Dienstes. Wie jede tarifliche Bezahlung sind die Gehälter deshalb auch für Logopäden in einem Krankenhaus steigend und erreichen erfahrungsgemäß TvÖD Stufe 5 bis 8.

 

Die Verdienste in privaten Praxen hingegen sind in der Regel ein wenig geringer. Das gehalt eines selbstständigen Logopäden in der eigenen Praxis richtet sich natürlich auch nach dem eigenen Erfindungsreichtum, also danach, inwieweit der Logopäde in der Lage ist, Kundenakquise zu betreiben und neue Einkommensquellen zu erschließen. Je nach Bundesland und Arbeitgeber erhalten Logopäden ein Gehalt zwischen 1500 bis 2200 Euro brutto (Einstiegsgehalt), danach zwischen 2000 bis 3200 Euro brutto, je nach Bundesland und Arbeitgeber. Wie in anderen Branchen auch, ist das Logopäden-Gehalt dabei in der Regel in den südlichen Bundesländern höher als im Rest der Republik, die Lebenshatungskosten sind demgegenüber aber auch meist höher.