Medizinische Studiengänge in Deutschland

Medizinische Studiengänge in Deutschland

 

Medizinische Studiengänge

 

Die sogenannten medizinischen Studiengänge zählen in Deutschland zu den beliebtesten Studienrichtungen und werden sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen angeboten. Das klassische Studium der Humanmedizin z.B. bleibt für viele Studieninteressenten jedoch unerreichbar, da der Numerus Clausus bei 1,0 liegt.


Die Wartezeit, um trotz einer schlechteren Abiturnote zugelassen zu werden, liegt bei etwa sieben Jahren. Aus diesem Grund sehen sich viele Abiturienten nach anderen medizinischen Studiengängen um. Diese sind derzeit sehr gefragt und werden von vielen Hochschulen im gesamten Bundesgebiet angeboten.

Medizinische Studiengänge: Humanmedizin

 

Das klassische Medizinstudium ist nach wie vor in den vorklinischen und den klinischen Bereich eingeteilt. In den ersten vier Semestern - dem vorklinischen Bereich - erwerben die Studenten naturwissenschaftliche Kenntnisse und lernen den Aufbau und die Funktionsweise des menschlichen Körpers kennen. Anschließend lernen sie im klinischen Teil des Studiums die verschiedenen Krankheiten und Störungen kennen, die auftreten können.


Das Ziel des Medizinstudiums ist es, die Studenten zu Ärzten auszubilden, die Krankheiten diagnostizieren und behandeln können. Nach etwas mehr als sechs Jahren beenden die Studenten das Studium mit dem Staatsexamen und können die ärztliche Approbation beantragen.

Medizinische Studiengänge: Zahnmedizin

 

Das Studium der Zahnmedizin ist dem medizinischen Studium im Aufbau sehr ähnlich. Auch dieser medizinische Studiengang ist in einen vorklinischen und einen klinischen Bereich aufgeteilt. In den ersten Semestern ähneln die Studieninhalte denen des humanmedizinischen Studiums. Anschließend erwerben die angehenden Zahnmediziner jedoch sehr spezielle Kenntnisse.

 

Sie lernen zudem schon sehr früh im Studium, praktisch zu arbeiten. Nach dem Abschluss des Studiums erhalten die Studenten ein Staatsexamen und können die zahnärztliche Approbation beantragen.

Medizinische Studiengänge: Pharmazie

 

Das Studium der Pharmazie konzentriert sich anders als das Medizin- und das Zahnmedizinstudium nicht auf den Menschen. Pharmazeuten lernen, wie Arzneimittel aufgebaut sind, wie diese hergestellt sind und wie sie wirken. Sie werden jedoch nicht dazu befähigt, Krankheiten zu diagnostizieren oder zu behandeln.

 

Das Studium der Pharmazie ist kürzer als das Medizinstudium. In insgesamt acht Semester erwerben die Studenten vertiefte Kenntnisse in den Bereichen der Chemie und der Pharmakologie. Weiterhin lernen sie, Arzneimittel selbst herzustellen, zu prüfen und an Patienten abzugeben.

Medizinische Studiengänge: Ernährungswissenschaften

 

Im Studium der Ernährungswissenschaften erwerben die Studenten spezifische Kenntnisse im Bereich der Ernährung. Zunächst erwerben sie naturwissenschaftliche Grundlagen aus den Bereichen der Biologie, der Physik und der Chemie. Weiterhin wird vermittelt, wie die Nahrung aufgebaut ist und wie die Nahrungsbestandteile im Körper wirken.

 

Das Studium der Ernährungswissenschaften wird sowohl an Universitäten, als auch an Fachhochschulen angeboten und ist in eine Bachelor-Master-Struktur gefasst. Während des Studiums können die Studenten sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren.

 

So ist es auch möglich, eine Vertiefung im Bereich der Ernährungsmedizin und der Ernährungsberatung zu wählen. Im Rahmen dieser Spezialisierung lernen die Studenten, wie sich eine "gesunde" Ernährung in der Theorie zusammensetzt und wie diese Konzepte in die Praxis übertragen werden können.

 

Des Weiteren lernen sie, Menschen mit ernährungsbedingten und -bezogenen Erkrankungen zu behandeln und im Rahmen der Ernährungsberatung tätig zu werden. 

Medizinische Studiengänge: Molekulare Medizin, Biomedizin, etc.

 

Im Bereich der Biomedizin finden sich zahlreiche Studiengänge, die zum Teil sehr unterschiedliche Bezeichnungen tragen. So sind beispielsweise die Studiengänge "Molekulare Medizin", "Biomedizin" und "Biomedizinische Wissenschaften" diesem Feld zuzuordnen. Das in diesen Studiengängen vermittelte Wissen ist sehr theoretisch.


Die Studenten dieser Studiengänge werden nicht zu Ärzten, sondern zu Forschern ausgebildet. Auch im Rahmen eines solchen Studiums wird vermittelt, wie der menschliche Körper aufgebaut ist und welche Störungen auftreten können. Der Schwerpunkt des Studiums liegt jedoch im Erforschen der Vorgänge im Körper und der vielfältigen Erkrankungen. Insgesamt ist das Studium als interdisziplinär zu betrachten. Es werden deutlich mehr naturwissenschaftliche Inhalte vermittelt als im Medizinstudium.

Medizinische Studiengänge: Sportwissenschaft

 

Auch im Studium der Sportwissenschaft ist es möglich, eine medizinische Ausrichtung zu wählen. Durch das Studium werden bereits breite Grundlagen im Bereich der Anatomie und Physiologie vermittelt. In den meisten Studiengängen ist es möglich, eine Spezialisierung im Bereich der Sportmedizin zu wählen. Durch diese Wahl bieten sich den Studenten zahlreiche Möglichkeiten.


Neben den Grundlagen der Sportmedizin werden vor allem Kenntnisse über den Einsatz von Sport im Rahmen von Prävention und Rehabilitation vermittelt. Neben einer theoretischen Ausbildung üben die Studenten im Studium in aller Regel auch praktisch mehrere Sportarten aus. Für sportinteressierte Menschen, die gleichzeitig ein medizinisch-orientiertes Studium anstreben, kann das Studium der Sportwissenschaft mit einem Schwerpunkt im Bereich der Sportmedizin eine gute Wahl sein.

Medizinische Studiengänge: Gesundheitswissenschaften, Public Health, etc.

 


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Das Studium der Gesundheitswissenschaften vermittelt keine praktisch-medizinischen Kompetenzen. Es befasst sich viel mehr mit der Gesundheit der Gesamtbevölkerung. Die Studenten lernen zunächst, wie die Begriffe "Gesundheit" und "Krankheit" definiert sind. Anschließend befassen sie sich im Studium mit Fragen der Epidemiologie und der Gesundheitsförderung.

 

Sie lernen die wichtigsten Volkskrankheiten kennen und verstehen, aus welchem Grund diese in der Gesellschaft verbreitet sind. Weiterhin beschäftigen sie sich mit Fragestellungen rund um die Verhinderung der Ausbreitung diverser Krankheiten und der Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Bevölkerung. 

 

Erfahren Sie hier mehr über das Studium der Gesundheitswissenschaften oder über das Public Health.

Medizinische Studiengänge: Gesundheitsberufe (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie)

 

Bis vor wenigen Jahren wurden Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden ausschließlich beruflich ausgebildet. In der letzten Zeit fand in diesem Bereich jedoch ein Wandel statt. Neben der beruflichen Ausbildung besteht heute auch die Möglichkeit, ein Studium in diesem Bereich aufzunehmen. Die Inhalte der Ausbildung sind dabei identisch. Im Studium werden diese jedoch vertieft. Zusätzlich wird die Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten, erworben.


Physiotherapeuten werden in der Bevölkerung häufig lediglich als Masseure gesehen. Sie behandeln jedoch vielfältige Erkrankungen aus den Bereichen der Orthopädie, der inneren Medizin und der Neurologie mit physikalischen Methoden. Neben den bereits erwähnten Massagen kommen auch Bewegungstherapien, Atemübungen und andere Therapiemethoden zum Einsatz.


Ergotherapeuten erhalten eine interdisziplinäre Ausbildung, in der medizinische, psychologische und pädagogische Kompetenzen erworben werden. Ihre Aufgabe besteht darin, Menschen, die krank oder behindert sind, zu einer selbstständigen Lebensbewältigung zu verhelfen.


Sie wenden verschiedenste Verfahren an, um die Patienten zur selbstständigen Lebensführung zu befähigen und ihren Alltag zu erleichtern. Zusammengefasst ist es ihr Ziel, die psychische, motorische, kognitive und soziale Handlungsfähigkeit ihrer Patienten zu erhalten oder wiederherzustellen.


Logopäden behandeln Stimm-, Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen jeder Art. Entgegen einer häufig geteilten Annahme behandeln sie nicht nur Kinder. Auch erwachsene Patienten werden von Logopäden behandelt. 

Medizinische Studiengänge: Psychologie

 

Auch das Studium der Psychologie vermittelt medizinische Kenntnisse. Im Bereich der klinischen Psychologie lernen die Studenten, psychische Störungen zu diagnostizieren. Die klinische Psychologie stellt jedoch nur einen von vielen Teilbereichen der Psychologie dar.

 

Um einer heilkundlichen Tätigkeit als "psychologischer Psychotherapeut" nachgehen zu können, müssen die Absolventen im Anschluss an das Masterstudium eine drei- bis fünfjährige Ausbildung absolvieren. Anschließend erhalten sie eine Approbation und können psychotherapeutisch tätig werden.

Medizinische Studiengänge: Pflegewissenschaft

 

Das Studium der Pflegewissenschaft vermittelt in erster Linie pflegerisches und kein medizinisches Wissen. Dennoch kann es den medizinischen Studiengängen zugeordnet werden. Viele Hochschulen setzen eine abgeschlossene Ausbildung als Kranken- oder Altenpfleger voraus, um das Studium aufnehmen zu können. Im Studium werden die in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse vertieft. Nach Abschluss des Studiums können Leitungspositionen im Bereich der Pflege übernommen werden.

 

Möchten Sie mehr zur Pflegewissenschaft wissen? Dann lesen Sie hier unter Pflegewissenschaft weiter.

Medizinische Studiengänge: Neurowissenschaften

 

Im Studium der Neurowissenschaften wird das menschliche Nervensystem einschließlich des Gehirns erforscht. Die Neurowissenschaft greift auf Erkenntnisse und Methoden der Medizin, der Informatik, der Psychologie, der Physik und der Biologie zurück.

 

Im Studium lernen die Studenten, wie das Nervensystem aufgebaut ist und wie es funktioniert. Hierzu werden die nötigen biologischen und anatomischen Grundkenntnisse bereits zu Beginn des Studiums erworben. Im weiteren Verlauf sind zahlreiche Schwerpunktsetzungen möglich. Nach dem Studium ist auch eine Tätigkeit im klinischen Umfeld möglich.