Gesundheitspsychologie - Studium, Berufsaussichten, Jobs, Gehalt

Gesundheitspsychologie - Studium, Berufsaussichten, Jobs, Gehalt

 

Während früher vor allem Infektionskrankheiten im Vordergrund bei Gesundheitsfragen standen, treten heutzutagen vor allem psychische Erkrankungen und die Verbindung von Psyche und körperlicher Gesundheit in das Bewusstsein der Menschen. Grund für dieses neue Verständnis sind die Folgen von ungesunden Lebensbedingungen und –umständen, die auf Dauer krank machen.

 

Besonderes Augenmerk wird seit wenigen Jahren auf Depressionen und Folgeerscheinungen gelegt. Diese sind allgegenwärtig, man spricht vereinzelt sogar von einer Volkskrankheit. Äußere Umstände und Lebensbedingungen beeinflussen unsere Psyche und unseren Körper gleichermaßen. An dieser Stelle greift die Gesundheitspsychologie, ein Teilgebiet der Psychologie. 

 

Gesundheitspsychologie: Definition

 

Was ist Gesundheitspsychologie?

 

Die Gesundheitspsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie und beschäftigt sich mit der Erhaltung der Gesundheit. Dazu gehören auch Entwicklungen und Forschungen in Bezug auf gesundheitsfördernde Maßnahmen und die Prävention. Erforscht werden die sozialen, personalen und strukturellen Einflussfaktoren auf die menschliche Gesundheit – sowohl auf die körperliche als auch auf die psychische Gesundheit. Im Fokus stehen alle Auswirkungen von äußeren Einflüssen auf die Gesamtgesundheit eines Menschen.

 

Hierfür werden unter anderem Methoden und Theorien der Sozialpsychologie verwendet. Die herausgearbeiteten Erkenntnisse sollen psychologisch angewandt werden. Zudem stellt die Gesundheitspsychologie eine vermittelnde Disziplin zwischen der klinischen und der pädagogischen Psychologie sowie der Verhaltensmedizin dar. Ein wichtiger Aspekt der Gesundheitspsychologie ist zudem die Entwicklung von Modellen und Theorie zur Entstehung von gesundheitsgefährdenden und gesundheitsförderlichen Einstellungen und Verhaltensregeln.

 

Entwickelt werden sollen außerdem primäre, sekundäre und tertiäre Präventionsmaßnahmen, die zur Krankheitsverarbeitung und –bewältigung beitragen. 

Entstehung der Gesundheitspsychologie

 

Wie ist die Gesundheitspsychologie entstanden?

 

Wie die Gesundheitspsychologie als Teilgebiet der Psychologie entstanden ist, ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Laut Ralf Schwarzer, Professor der Psychologie, hat sich der Gesundheitsbegriff einfach grundlegend verändert. Bei der Gesundheitspsychologie gehe es nicht mehr nur darum, dass die Gesundheit das Fehlen von Krankheit bedeutet. Die Gesundheitspsychologie bewertet die Gesundheit als rundum positiven Zustand. Während früher vor allem Infektionskrankheiten vorherrschten, sind es heute die chronisch-degenerativen Krankheiten.

 

Und diese gehen größtenteils aus ungesunden Lebensbedingungen und Unarten einher. Zudem wurde das bisher weit verbreitete biomedizinische Krankheitsmodell durch ein biopsychosoziales Modell erweitert oder auch abgelöst. Seit dem Jahr 1992 gibt es die Fachgruppe Gesundheitspsychologie in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. 

 

 

Themen der Gesundheitspsychologie

 

Welche relevanten Themen gibt es in der Gesundheitspsychologie?

 

Die Gesundheitspsychologie umschließt gleich mehrere Themen und Modelle. Dazu gehören unter anderem die Gesundheitsförderung, die Prävention sowie die Verhaltensmedizin. Aber auch die Psychoneuroimmunologie, Stressbewältigung, die Schmerztherapie sowie die psychische Bewältigung von Krankheiten gehören dazu. Auch werden die in der Bevölkerung gängigen Annahmen zu Gesundheitsthemen, der Einfluss von Umwelt- und Lebensbedingungen, die psychologischen Aspekte von Gesundheitsverhalten und die Beziehung zwischen Arzt und Patient mit einbezogen.

Das Studium der Gesundheitspsychologie

 

Gesundheitspsychologie studieren

 

Gesundheitspsychologie kann studiert werden. Entweder ist die Gesundheitspsychologie ein wählbarer Schwerpunkt des Psychologiestudiums oder aber ein eigenständiger Studiengang. Momentan werden eigenständige Studiengänge zur Gesundheitspsychologie aber nur vereinzelt angeboten.

 

Da es sich bei der Gesundheitspsychologie um einen speziellen Fachbereich der Psychologie handelt, kann sich auf diesen schwerpunktmäßig festgelegt werden. Im Studium lernt man alles über die äußeren Einflüsse und Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit des Menschen sowie über die Maßnahmen für die Prävention von verschiedenen Krankheitsbildern. 

 

Die Studieninhalte bei der Gesundheitspsychologie sind sehr vielfältig und breit gefächert. Das Gesundheitspsychologie-Studium ist als Bachelor- und als Master-Studium möglich. Hier ein kleiner Überblick:

 

 

  • Kombination aus Pädagogischer Psychologie, Sozialpsychologie, Klinische Psychologie sowie der Verhaltensmedizin und deren Methoden.
  • Sozialpsychologie, vor allem die gesundheitlichen Aspekte und die gängigen Methoden
  • Pädagogik als zentraler Punkt des Studiums der Gesundheitspsychologie
  • Prävention und Stressbewältigung sowie Freizeit und Sport
  • Verhaltensmedizin
  • Beziehung zwischen Arzt und Patient
  • Psychoneuroimmunologie
  • Suchterkrankungen, wie Drogenkonsum, Alkoholismus
  • Gesundheitsförderung und –beratung
  • Subjektive Gesundheitskonzepte
  • Schmerztherapie
  • Public Health
  • Psychische Therapie von bestimmten Krankheiten
  • Arbeitspsychologie
  • Techniken und Auswertungen empirischer Forschungen und deren Grundlagen
  • Statistische Auswertungen und Methoden

 

Generell ist viel Grundlagenforschung im Studium der Gesundheitspsychologie beinhaltet. Auch werden die Studenten an psychologische Messinstrumente und Methoden herangeführt, die helfen sollen, Auswirkungen von psychologischen Einflüssen auf die Gesundheit objektiv zu erkennen und zu erfassen. Oftmals gehört auch ein Praktikum zum Studieninhalt. Bei den Praktika wird den Studierenden die Theorie in der Praxis gezeigt und sie lernen, ihre Kenntnisse anzuwenden und zu erweitern. 

 

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Voraussetzungen für die Gesundheitspsychologie

 

Voraussetzungen für ein Studium der Gesundheitspsychologie

 

Grundvoraussetzung für ein Studium der Gesundheitspsychologie ist die Allgemeine Hochschulreife. Da nur wenige staatliche Hochschulen das Fach separat anbieten, ist es in diesem Fall meist ein Teilgebiet oder Schwerpunkt des normalen Psychologiestudiums. Für ein Psychologiestudium ist meistens das Abitur mit einem NC von 1,1 bis 1,5 notwendig, um zum Studium zugelassen zu werden. Bei Privathochschulen ist in der Regel kein NC nötig, hier genügt oft auch die Fachhochschulreife. 

Eignung für die Gesundheitspsychologie

 

Für wen ist das Studium der Gesundheitspsychologie geeignet?

 

Das Studium der Gesundheitspsychologie ist für Menschen geeignet, die sich für Gesundheitswissenschaften und Psychologie interessieren. Mathematik sollte kein Problem sein. Während des Studiums wird viel mit statistischen Auswertungsmethoden gearbeitet. Auch Kenntnisse in der Sozialwissenschaft sind von Vorteil. Auch ist das Studium eine schöne Fort- und Weiterbildungsmöglichkeit für Menschen, die bereits eine Ausbildung im Gesundheitsbereich absolviert haben.

Berufsaussichten und Jobs in der Gesundheitspsychologie

 

Berufsaussichten und Jobs in der Gesundheitspsychologie

 

Bereits nach dem dreijährigen Bachelor-Studium der Gesundheitspsychologie können Absolventen ins Berufsleben einsteigen. Wird allerdings eine Führungsposition oder Selbstständigkeit angestrebt, empfiehlt sich ein anschließendes Masterstudium. Der Masterabschluss wird in der Regel nach zwei Jahren absolviert und das Studium baut auf dem Bachelor-Studium auf. Mit dem Masterabschluss kann man nicht nur Führungspositionen anstreben, sondern auch promovieren oder eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule annehmen. 

 

Mit dem Studium der Gesundheitspsychologie kann man in sehr vielen Bereichen tätig werden. Die Berufschancen bzw. Berufsaussichten für Gesundheitspsychologen sind dementsprechend gut. So finden Gesundheitspsychologen einen Arbeitsplatz zum Beispiel in der Gesundheitsförderung, bei Interessen- und Wohlfahrtsverbänden, bei Krankenkassen, Rehabilitationseinrichtungen sowie im Gesundheitsmanagement verschiedener Betriebe. Auch in der psychologischen Diagnostik, beim Gesundheitsamt von kommunalen Einrichtungen, in Berufsgenossenschaften oder in psychosozialen Beratungsstellen findet man gute Anstellungen.

 

Ebenso beliebt sind Absolventen der Gesundheitspsychologie in der Forschung und Lehre, in Krankenhäusern, der Gesundheitspolitik sowie in der Gesundheitsberichterstattung. Bei Absolventen der Gesundheitspsychologie selbst ist auch schwerpunktmäßig beliebt, im Coaching oder der Suchtberatung zu arbeiten. Dabei stehen gesundheitsbezogenen Kampagnen ebenfalls ganz hoch im Kurs.

 

In welche Richtung man sich letztendlich entwickeln möchte, hängt von der Schwerpunktsetzung des Gesundheitspsychologie-Studiums ab. Hier finden Absolventen in der Regel schnell einen interessanten Schwerpunkt, auf den sie sich im Laufe des Studiums spezialisieren.

 

Auch sind immer die persönlichen Interessen und eventuell absolvierte Praktika ausschlaggebend für die berufliche Entwicklung nach dem Studium der Gesundheitspsychologie. Viele Absolventen legen ihren Schwerpunkt nach dem Studium auf betriebswirtschaftliche Aspekte und Beratungstätigkeiten, da diese immer mehr gefragt sind. In Wirtschaftsunternehmen oder Betrieben kann man an der Entwicklung von bestimmten Programmen zur Vermeidung von psychischen und körperlichen Krankheiten, wie beispielsweise Burn-out oder Stress, mitarbeiten. 

 

In Altenheimen, Beratungsstellen, Rehabilitationseinrichtungen und auch Krankenhäuser werden Gesundheitspsychologen gern für die diagnostische und beratende Betreuung von Patienten und Angehörigen eingestellt. 

 

Eines ist klar: Mit der Gesundheitspsychologie soll Menschen geholfen werden, auf ihre Gesundheit zu achten und diese zu stärken. Es soll ein gesundes Umfeld geschaffen werden, welches alle Lebensbedingungen einbindet. Niemals zuvor war gesundheitliche Prävention und Vorsorge ein so großes Thema. Nicht umsonst sind Depressionen, Suchterkrankungen, chronische Erkrankungen und Burn-out heutzutage so weit verbreitet. Viele Absolventen streben deshalb auch eine Selbstständigkeit als Berater an, um eigene Ziele zu verfolgen und Methoden zu entwickeln, die nachhaltig wirksam sind.

 

 

 

Gehalt in der Gesundheitspsychologie

 

Wie sieht das Gehalt in der Gesundheitspsychologie aus?

 

Wer im öffentlichen Dienst Fuß fassen kann, wird nach Tarifvertrag bezahlt. Dieser beginnt bei Gesundheitspsychologen mit der Stufe E 13, was ein Gehalt von ca. 3500 € brutto im Monat entspricht.  Im Laufe der Zeit und mit mehr Berufserfahrung steigt man automatisch in höhere Tarifstufen auf. Generell kann man sagen, dass Gesundheitspsychologen in den ersten beiden Berufsjahren ein durchschnittliches Gehalt von ca. 36.000 € verdienen. Nach diesen beiden Jahren steigt das Gehalt im Schnitt bis zu 42.000 €. Arbeiten Sie dann noch in einer Stelle, die eine ausgeprägte Personalverantwortung trägt, können Gehälter von etwa 49.000 € im Jahr verdient werden.

 

 

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