Arztassistent - Studium, Aufgaben, Gehalt

Was ist ein Arztassistent?

 

Der Arztassistent ist ein in Deutschland recht neuer medizinischer Beruf, der in Großbritannien und den USA bereits seit längerer Zeit existiert. Er ist akademisch ausgebildet und steht auf einer Stufe zwischen dem Pflegepersonal und den Ärzten. Zu seinen Aufgaben zählt das Erledigen delegierbarer ärztlicher Tätigkeiten und die Operationsassistenz.

 

Die Ausbildung der Arztassistenten ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Das Studium wird von wenigen Fachhochschulen angeboten und dauert sechs bis acht Semester. In dieser Zeit erwirbt der angehende Arztassistent praxisbezogenes medizinisches Wissen. Er lernt die Anatomie und Physiologie des Menschen kennen und wird in verschiedenen klinischen Fächern ausgebildet. Das Studium ist kürzer und vermittelt weniger Hintergrundwissen als das Studium der Humanmedizin. Der Arztassistent wird für den praktischen Einsatz als unterstützende Kraft ausgebildet.

 

Aufgabenfelder des Arztassistenten

 

Die Aufgabenfelder des Arztassistenten liegen im Bereich der delegierbaren ärztlichen Tätigkeiten. Derartige Aufgaben werden normalerweise vom Arzt ausgeführt, können unter Umständen aber auch an anderes medizinisches Personal abgegeben werden. Zu diesen Aufgaben zählen unter anderem das Abnehmen von Blut, das Versorgen von Wunden, die Aufnahme von Patienten, die Visite, die Assistenz bei Operationen, die Durchführung der Anamnese, das Mitwirken bei und das Durchführen von Diagnostik, die Mitwirkung bei der Therapie und das Verfassen von Arztbriefen.

 

Insgesamt ist die Tätigkeit von Arztassistenten denen von jungen Assistenzärzten nicht unähnlich. Die Arztassistenten sind jedoch nicht befugt, ihre Tätigkeit selbstständig und eigenverantwortlich auszuüben. Die Verantwortung für die vom Arztassistenten ausgeführten Tätigkeiten trägt der delegierende Arzt. Der Arbeitsplatz liegt fast ausschließlich im klinischen Bereich. Arztassistenten werden für eine praktische Tätigkeit ausgebildet und können daher nicht – wie Ärzte – Tätigkeiten in der Forschung oder in anderen Bereichen ausüben. Im Krankenhaus unterschieden sich die tatsächlich vom Arztassistenten übernommenen Tätigkeiten je nach Abteilung und Personalstruktur des Krankenhauses.

 

Sind sehr wenige Ärzte vorhanden, übernimmt der Arztassistent in der Regel mehr ärztliche Tätigkeiten. In der Hierarchie ist er zwischen dem Pfleger und dem Arzt angesiedelt. Er handelt also immer auf Anweisung eines Arztes.

Anforderungen an einen Arztassistenten

 


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Um Arztassistent werden zu können, wird zunächst die Hochschulreife vorausgesetzt. Da das Studium nur an Fachhochschulen möglich ist, reicht die Fachhochschulreife in der Regel aus. Die meisten Hochschulen, die Studiengänge, die zum Beruf des Arztassistenten führen, anbieten, verlangen darüber hinaus eine abgeschlossene Ausbildung in einem Gesundheitsberuf. Die meisten angehenden Arztassistenten sind ausgebildete Krankenpfleger. Es werden jedoch auch Altenpfleger und, je nach Hochschule, Angehörige anderer Gesundheitsberufe zum Studium zugelassen.

 

An einigen Hochschulen und im Ausland kann das Studium auch ohne vorherige Ausbildung aufgenommen werden. Neben diesen formalen Voraussetzungen sollten Arztassistenten belastbar sein und sich für die Medizin interessieren. Eine naturwissenschaftliche Vorbildung, beispielsweise durch die Wahl naturwissenschaftlicher Fächer in der Schule, ist von Vorteil, wird jedoch nicht vorausgesetzt. Von vielen Studenten wird der Studiengang als Alternative zum Medizinstudium angesehen. Es ist tatsächlich der Fall, dass der Zugang zum Studium "Arztassistent/Physician Assistance" deutlich leichter ist als der zum Medizinstudium.

 

Es sollte jedoch bedacht werden, dass eine selbstständige Tätigkeit als Arztassistent nicht möglich ist. Als angehender Arztassistent sollte also Klarheit darüber herrschen, dass dieser Beruf ein Assistenzberuf ist - die Entscheidungsfreiheit im Berufsleben ist eingeschränkt. Auch die Möglichkeit zur Tätigkeit in eigener Praxis oder ähnlichem ist nicht gegeben.

Das Studium zum Arztassistenten

 

Das Arztassistent-Studium

 

Ein Arztassistent-Studium wird in Deutschland bisher nur an wenigen Fachhochschulen angeboten. Die "Duale Hochschule Baden-Württemberg" ist eine der wenigen staatlichen Hochschulen, die den Studiengang unter der englischen Bezeichnung "Physician Assistant (PA)" anbieten. Eine andere Hochschule ist die Staatliche Studienakademie Plauen, die seit Oktober 2015 den dualen Studiengang „Physician Assistant - B.Sc." anbietet.

 

Inhaltlich werden im Arztassistent-Studium Themen der Medizin vermittelt. So lernen die Studenten zunächst naturwissenschaftliche Grundlagen aus dem Bereich der Physik, der Chemie und der Biologie. Anschließend werden Aufbau und Funktionsweise des menschlichen Körpers, die Grundlagen der klinischen Medizin, die Grundlagen der klinischen Fächer der Medizin, die Grundlagen der Diagnostik, der Untersuchung, der Arzneimittelkunde und der Umgang mit Notfallsituationen vermittelt. Ergänzt wird dieses Wissen durch praktische Fertigkeiten in den jeweiligen Gebieten.

 

Die Studenten erwerben somit die Grundlagen der klinischen Medizin und werden in die Lage versetzt, kompetent im Umfeld der modernen Medizin zu arbeiten. Das Arztassistent-Studium dauert je nach Hochschule sechs bis acht Semester. Anschließend wird der Grad des "Bachelor of Science (B.Sc.)" verliehen. Um einen Praxisbezug herzustellen und die Studenten somit ideal auf die spätere Berufspraxis vorzubereiten, bieten die Hochschulen neben der Vermittlung praktischer Fertigkeiten Praktika an. Die "Duale Hochschule Baden-Württemberg" bietet das Arztassistent-Studium ausschließlich als duales Studium an, bei dem sich Theorie- und Praxisphasen alle drei Monate abwechseln. Der starke Praxisbezug der Ausbildung wird damit betont.

 

Neben dem Dualen Studium gibt es auch die Möglichkeit, Arztassistenz (Physician Assistance) im Rahmen eines Vollzeit Bachelorstudiums an der Carl Remigius Medical School zu studieren. Das Studium können Sie dabei entweder in München oder in Frankfurt am Main absolvieren.

 

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Jobs und Karriereperspektiven als Arztassistent

 

Jobs bieten sich fast ausschließlich in Krankenhäusern. Hier werden die Arztassistenten eingesetzt, um die Ärzte zu entlasten. Sie übernehmen delegierbare ärztliche Tätigkeiten und sind dem ärztlichen Dienst zugeordnet. Die Arbeitszeiten der Arztassistenten sind dabei häufig "besser" als die der Ärzte und des Pflegepersonals. Die Aufgaben können je nach Station und Einsatzschwerpunkt variieren.

 

Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass ein Arztassistent ärztliche Aufgaben übernimmt, ohne Arzt zu sein. Die Karriereperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten sind in diesem Beruf jedoch begrenzt. Im Gegensatz zu den Ärzten bietet sich den Arztassistenten keine Möglichkeit, verantwortlichere Tätigkeiten auszuüben und in der Hierarchie aufzusteigen. Auch die Möglichkeit zu einer Tätigkeit im ambulanten Bereich bietet sich nahezu nie.

 

Es gilt jedoch abzuwarten, wie der Berufsstand sich in Deutschland entwickelt. Das Berufsbild des Arztassistenten existiert in Deutschland erst seit wenigen Jahren und hat sich noch nicht vollständig durchgesetzt. Aus diesem Grund lassen sich die langfristigen Perspektiven zum heutigen Zeitpunkt nur schwer einschätzen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich auch in naher Zukunft keine Möglichkeit eines beruflichen Aufstiegs bieten wird. Der Arztassistent verfügt dafür in der Regel jedoch über einen sicheren Job und eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit.

 

Das Arztassistent Gehalt

 

Welches Gehalt erhält eine Arztassistenz bzw. ein Physician Assistant?

 

Studieren Sie Arztassistenz bzw. Physician Assistant im Rahmen eines Dualen Studiums, so erhalten Sie während Ihrer Studienzeit bereits ein Ausbildungsgehalt. Dieses Gehalt sollte im ersten Ausbildungsjahr bei ca. 700 € pro Monat liegen, im zweiten bei 740 € und schließlich im dritten und letzten Ausbildungsjahr bei 790 €.

 

Da der Arztassistent keiner Tarifstufe eindeutig zugeordnet werden kann, variiert das Gehalt. In der Regel liegt es über dem der Pflegekräfte und unter dem der Ärzte. Insgesamt ist, abhängig vom Arbeitgeber, der Arbeitszeit und dem Aufgabengebiet, ein Gehalt zwischen 30.000 und 48.000 € brutto pro Jahr möglich. Ein (brutto) Monatsgehalt von 3.000 € ist als Einstiegsgehalt durchaus realistisch, kann aber - je nach Arbeitsort - auch merklich niedriger sein. Hier gilt es genau aufzupassen und sich vor ab möglichst viele Informationen einzuholen sowie die möglichen Arbeitgeber miteinander zu vergleichen. Das Gehalt einer Arztassistenz steigt dabei - wie in anderen Branchen auch - mit den Jahren der Berufstätigkeit an.

 

Fazit zur Arztassistenz

 

Der Beruf des Arztassistenten ist ein in Deutschland sehr junger Beruf, der sich erst noch etablieren muss. Im Studium wird medizinisches Wissen erworben. Für medizinisch interessierte Menschen, die in der Versorgung von Patienten arbeiten wollen, aber keine Zulassung zum Medizinstudium erhalten werden oder wollen, kann das Studium zum Arztassistenten eine Möglichkeit darstellen. Auch für Pflegekräfte, die sich für weitere Aufgaben qualifizieren möchten, stellt das Studium eine Option dar. Das Aufgabenfeld ist durchaus vielfältig und interessant – es sollte jedoch bedacht werden, dass die Arbeit nicht eigenständig durchgeführt wird und keine Aufstiegsmöglichkeiten existieren.

 

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